Leistungsabfall bei Pferden – der unsichtbare Grund

Kennst du das Gefühl, wenn dein Pferd plötzlich nicht mehr so läuft wie sonst und beim Training irgendwie „bockig“ oder einfach „anders“ wird? 😟 Dein Herzenspferd verwandelt sich plötzlich in eine echte „Drama-Queen“ und der schwungvolle Gang? Weg! 😦 So ein Leistungsabfall bei deinem Pferd kann ganz schön frustrierend sein.

Rückenschmerzen sind oft der unsichtbaren Leistungskiller, der hinter diesen Veränderungen steckt. Sie schränken nicht nur die Beweglichkeit deines Pferdes ein, sondern rauben ihm auch die Freude an der Arbeit. 

In meinem Physioalltag als Sportpferdetherapeutin und FEI Permitted Equine Therapist sehe ich täglich Pferde mit akuten oder chronischen Rückenschmerzen.

In diesem Artikel zeige ich dir, warum Rückenschmerzen so tückisch sind und wie sie deinem Pferd (und dir) den Spaß (und Erfolg) am Reiten vermiesen. Am Ende weißt du, wie du Rückenschmerzen erkennst und ob sie vielleicht der wahre Grund für eure Probleme sind 🐴✨

Der Rücken hat einen enormen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden deines Pferdes. Mit seiner Losgelassenheit steht und fällt eure Performance! Daher ist es super wichtig, dass du Rückenschmerzen bei deinem Pferd erkennst und frühzeitig handeln kannst.

45% aller Reitpferde leiden an mittleren bis starken Rückenschmerzen die vom Besitzer aber nicht als solche erkannt werden! 😱

💡👇
Die medizinische Definition von Schmerz ist:  ein „unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit tatsächlicher oder drohender Gewebeschädigung verknüpft ist.“

Schmerz hat also eine sehr wichtige Alarmfunktion und soll den Körper vor Verletzungen schützen! 🛡️

Zu Beginn steht meistens irgendeine schmerzhafte Einwirkung auf den Organismus. Dieser Schmerz führt dazu, dass die betroffene Struktur geschont wird.

Dadurch kommt es zu Fehlbelastungen und zu Muskelverspannungen, die zu einer Komprimierung der Gelenke und Minderdurchblutung des Gewebes führen.

🩸 Dadurch wird der Muskel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und Stoffwechselprodukte können nicht mehr abtransportiert werden. Das bedeutet noch mehr Schmerz und noch mehr Schonhaltung 🤕 ‒ ganze Muskelketten verspannen und sorgen in den unterschiedlichsten Körperregionen für Kompensation und Folgeschäden… 💥

Dieser Prozess entwickelt jetzt eine Eigendynamik, die du unbedingt unterbrechen solltest!

Grafik Teufelskreislauf Schmerz Pferd Grund für Leistungsabfall bei Pferden

Neben den Muskeln gibt es noch die Wirbelsäule. 🐴🦴

Sie bildet die knöcherne Mitte deines Pferdes. Sie hält vorne und hinten zusammen und verbindet verschiedene Teile des Skeletts miteinander. Kopf, Hals, Brustkorb, Becken, Schulter Vorderbeine und Hinterbeine – all das hält die Wirbelsäule irgendwie zusammen. Dass sie beweglich bleibt, dafür sorgen Bandscheiben, Bänder und Muskeln. 

Sie ist die Mutter der Kompanie. Der Teil, der alles zusammenhält. ⛓️

In der Mitte der Wirbelsäule liegt der Rückenmarkskanal, hier verläuft das Rückenmark. Das Rückenmark bildet zusammen mit dem Gehirn das zentrale Nervensystem.

Das Rückenmark dient als Vermittler von Informationen zwischen dem Gehirn und dem Rest des Körpers. 

Das Gehirn deines Pferdes möchte immer nur eins: Es möchte dein Pferd beschützen. Sein Schutzschild und eben auch sein Kommunikationsmittel ist der Schmerz. 🧠🛡️

Viele intelligente Neuronen senden dem Gehirn ununterbrochen Informationen über Zustand und Lage der Muskulatur und anderer Körperteile. 

Wenn jetzt irgendwo eine Überlastung oder Verletzung droht, schicken die Muskeln dem Gehirn deines Pferdes den Befehl:

Die Folge davon: Steifheit, Verspannung und Schmerzen. 

Grafik Nervenzelle Rückenmark Befehl Pferd Grund für Leistungsabfall bei Pferden

Das Problem? Super viele Reiter ignorieren diese Rückenschmerzen und schieben sie auf „schlechte Laune“ oder „ist halt ne Stute“ oder im Zweifel auch aufs Wetter. Du bist so darauf konzentriert, die perfekte Trainingseinheit oder Prüfung hinzulegen, dass du die kleinen Signale übersiehst, die dir dein Pferd zusteckt. 

Zudem gibt es viele Mythen und Missverständnisse über Rückenschmerzen, die dazu führen, dass sie als „normal“ abgetan werden. Ein Pferd, das „nicht mitarbeitet“, wird schnell als faul abgestempelt. 

Rückenschmerzen werden oft als nervige Launen abgetan, während sie in Wirklichkeit die Ursache dafür sein können, dass es bei euch gerade nicht so rund läuft. 

Dein Pferd verarscht dich nicht – es redet mit dir! 🐴❤️

Die Anzeichen sind oft subtil, aber sie sind definitiv da! Lies dazu unbedingt auch meinen Artikel über die 5 wichtigsten Warnsignale, die du kennen musst

Rückenschmerzen haben in erster Linie mal negative Auswirkungen auf die Bewegungsfähigkeit deines Pferdes. 

💡 Ein schmerzhafter Muskel verkrampft sich, d.h. er wird kürzer und verliert seine Dehnfähigkeit. Ist der Muskel verkürzt und kann sich nicht mehr in seiner Länge verändern, ist auch die Bewegung, für die dieser Muskel zuständig ist, eingeschränkt. Logisch, oder? 🤓✔️

Andere Muskeln versuchen zwar, mehr oder weniger erfolgreich, kompensatorisch einzuspringen und dem Muskel zu helfen, aber wir wissen alle, dass das nicht lange gut geht…

Rückenschmerzen schränken also die Bewegungsfähigkeit deines Pferdes ein und sind damit ein echter Leistungskiller.

Ein gesunder Rücken ist der Schlüssel zu mehr Power, Leichtigkeit und Erfolg im Training! Rückenschmerzen sind keine Kleinigkeit, aber jetzt hast du die ersten Schritte in der Hand, um deinem Pferd zu helfen.

Wenn du dir nicht sicher bist, wie fit der Rücken deines Pferdes wirklich ist, habe ich etwas für dich: Mein kostenloses Quiz! 🚀
In nur wenigen Minuten findest du heraus, ob dein Pferd Anzeichen für Rückenprobleme zeigt – und bekommst direkt praktische Tipps, was du tun kannst.

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Gemeinsam sorgen wir dafür, dass dein Pferd wieder motiviert, entspannt und voller Schwung ist. 🐴✨

Bis zum nächsten Artikel,

deine Jeanette

Über die Autorin

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Jeanette Jünemann

Hi, ich bin Jeanette - erfahrene Pferde­physio­therapeutin und Reitsport­fan.

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